Februar bis Juli 2009, Oktober 2010
Die gesamte Familie R. in Lemgo singt seit vielen Jahren zusammen mit mir im selben Chor. Insofern bitte ich von vornherein, die folgende Referenz (verfasst von P. R., der sogar mit mir in derselben Stimmlage singt) auch mit strengem Feingespür zwischen den Zeilen zu lesen – denn bestimmt wird mir der P. nichts Nachteiliges ins Stammbuch schreiben. Die Geschichte des neu erworbenen Familien-Instruments ist allerdings lesenswert. Eigentlich war P. R. drauf und dran, ein gebrauchtes top erhaltenes Bechstein-Klavier für völlig berechtigte 4000 Euro von Privat zu kaufen, doch der Privatmensch behielt letztlich sein schönes Instrument. Und bei der dann folgenden Suche, mit der mich P. beauftragte, stieß ich bei eBay auf ein „Rippen Concerto“, 123 cm, von 1980.
Rippen war bis vor einigen Jahren eine rührige Klavierschmiede in Holland, die hauptsächlich mit recht unscheinbaren, aber sehr vernünftig funktionablen Kleinklavieren ihr Existenz bestritt. Ein bisschen bekannt wurde sie auch mit ein paar modern gestylten Klavieren. Und ins Zwielicht geriet sie leider mit gewagten innovativen Klavierkonstruktionen: Diese wurden überwiegend unter anderen Namen in Irland gefertigt und machten sehr bald, wegen mangelnder Haltbarkeit lebenswichtiger Bauelemente, große Probleme. Geachtet in Fachkreisen und geschätzt unter Individualisten wurde und wird dagegen ein legendärer Flügel, der statt in Eisen und Holz in einer überaus kühnen, grandios designten Alu-Konstruktion „wohnt“ und auf seine Weise bestens funktioniert.
Zu alledem passt wohl am wenigsten, dass diese Firma auch, unter Einbeziehung ihrer modernen Konstruktionskenntnisse, ein echtes Spitzen-Klavier in konservativer Bauweise auf den Markt brachte. Eben dieses ist das Modell „Concerto“. Mit 123 cm ist es für ein modernes, platzökonomisch gebautes Klavier richtig groß. Die technische Konzeption mit Rasten und möglichst geraden Klangstegen ist überzeugend umgesetzt, die Ausarbeitung ist top, das Gehäuse ist eine wertige Vollholz-Konstruktion mit klugen Schallaustritts-Öffnungen, und der Klang ist sehr kultiviert mit einer eigenen frischen Note. Wer so ein Klavier sein eigen nennt, kann richtig stolz sein!
P. R. schrieb mir:
„Nachdem ich einige Jahre nach dem Ableben unseres alten Klavieres zu Hause nur Keyboard gespielt habe, entschloss ich mich 2009 anlässlich meines 50. Geburtstages und unserer Silberhochzeit, keine Kreuzfahrt mit meiner Frau zu unternehmen, sondern uns endlich wieder ein Klavier zu gönnen. Die gemeinsame Feier mit Freunden, Verwandten und dem Gospelchor St. Johann Lemgo stand also unter dem Motto: wir sparen auf ein Klavier.
Im Vorfeld hatten wir bereits diverse Piano-Anbieter und Häuser im näheren Umfeld und auch Angebote im Internet studiert. Die Suche nach einem guten, höherwertigen Gebrauchtklavier stellte sich allerdings schwieriger als zunächst angenommen dar. Die bekannten „guten“ Marken bei den Angeboten erschienen mir meist überteuert (z. B. Bechstein, Schimmel) oder die angebotenen Pianos waren teilweise in einem bedauernswerten Zustand. Auf Empfehlung unseres langjährigen Mitsängers im Chor, Martin Januschek, ersteigerte ich schließlich unbesehen ein Gebrauchtklavier bei EBAY.
Das angebotene „Concerto“ der holländischen Marke „Rippen“ sagte mir zunächst nicht viel. Für unser neues Klavier hatten wir uns eigentlich ein Limit im Bereich 4.000 – 5.000 € gesetzt. Als die Ersteigerung für sehr viel weniger Geld gelang, war ich sehr gespannt, wie der tatsächliche Eindruck des Klaviers sein würde. Das Klavier war bis auf kleine Äußerlichkeiten wie Lackschäden, die sich leicht beseitigen liessen, jedoch in sehr gutem Zustand und hörte sich für mich, auch ohne Klavierstimmung, schon gut an. Nun gaben wir „unserem“ Klavierstimmer Martin Januschek den Auftrag, das Klavier zu überarbeiten.
An insgesant 3 Arbeitstagen wurde das „Rippen Concerto“ komplett auseinander gebaut, gründlichst gereinigt, gestimmt und feingetuned. Ich hatte in der Vergangenheit durchaus mehrfach Gelegenheit, Klavierstimmern bei der Arbeit zuzusehen. Die Arbeit, die Martin an unserem Klavier durchführte, geht allerdings über ein reines Stimmen weit hinaus. Das Ergebnis nach 3 Tagen lässt sich wahrhaftig „Sehen und hören“! Die Dynamik der tiefen Lagen und die Klarheit und Transparenz der hohen Lagen, sowie die gesamte Spielbarkeit, lassen jetzt in keinster Weise Wünsche offen. Vom Gesamtergebnis des Klangeindrucks und dem Vergleich vorher – nachher waren sowohl meine Frau als auch ich überwältigt.
Ich kann Martin Januschek zukünftigen Interessenten für Klavierstimmungen oder Überarbeitungen nur wärmstens empfehlen, und auch beim Klavierkauf kann man sich absolut auf seine Empfehlungen verlassen. Durch seine spezielle Beratung und einzigartige Bearbeitung verfügen wir jetzt über ein Spitzeninstrument, das den Vergleich mit Instrumenten renommierter Marken, für die man in gleicher Güte heute locker das Drei- bis Vierfache ausgeben muss, absolut nicht zu scheuen hat.“