März bis April 2010
Die Marke Steinway ist legendär – für Flügel. Die Klaviere der Nobelmarke waren dagegen stets umstritten, und dafür gibt es viele und teils gut nachvollziehbare Gründe. Umso schöner ist es dann, einem Exemplar zu begegnen, das die ihm wie selbstverständlich innewohnenden überragenden Kapazitäten wirklich souverän zeigt und sich dann auch noch mit geringem Aufwand letzte grandiose Feinheiten entlocken lässt. Dieses ambitiöse Vergnügen wurde mir im April 2010 in Karlsruhe zuteil.
Familie W. besitzt dort – wie beneidenswert – ein Steinway V-125 von 1991 als Dauer-Leihgabe. Bei diesem Klavier gesellt sich zur sprichwörtlichen Power mühelos eine formatfüllende freundliche Gesanglichkeit, die sogar mich überraschte. Kaum mehr als der doppelte Stimm-Aufwand war nötig, sowie Feinarbeit an den Hammerköpfen, um dieses Ausnahme-Instrument in Hochform zu bringen. (Feinstarbeit an der Spielart kann irgendwann noch „nachgereicht“ werden.) Dieses Exemplar zählt m. E. zu den allerbesten Klavieren, die es überhaupt gibt.
Sohn F., der Klavierspieler, benannte die wahrgenommenen Veränderungen so:
„Der Klang ist sanfter geworden, aber nicht leiser. Er hat nicht an Kraft verloren. Vor allem in den Bass-Tönen merkt man dies deutlich.“
Frau E. W., seine Mutter, sagte und schrieb:
„Der Ton ist intensiv und kräftiger, ohne lauter zu sein. So als wäre Butter aufs Brot gekommen.“
Und Herr H. Z., der Klavierlehrer, dessen Mutter die Dauer-Leihgeberin ist, kommentierte das ihm bestens bekannte Instrument so:
„Der Schleier ist weg, der Klang ist viel klarer, er hat jetzt mehr Kern, mehr Farbigkeit.“
Danke allen!
Zur Krönung des Werks spendierte Frau W., geborene Brasilianerin, frisch gemachte Caipirinha….