Ein unerwartetes Himmelfahrtsgeschenk

Mai 2012

Hier kommt ein langer Referenztext, also fasse ich mich kurz! Zur Abwechslung geht es hier um Kaufberatung. Ich kam zum Stimmen – das Klavier war nicht mehr stimmbar. Ein Notepad lag auf dem Tisch…


Und sinnigerweise förderte dann gleich der erste gemeinsame Blick in die eBay-Listen einen voraussichtlich optimalen Ersatz zutage. Hohe Grundqualität, voraussichtlich fachmännisch eingerichteter Zustand, perfekt passende Optik, günstige und sehr praktische Konditionen – und schon drei Tage später stand das ausersehene Wohlfahrt-Klavier im Hamburger Umland!

Lesen Sie also hier den Bericht von R. H. (von Beruf übrigens Journalistin):

„Eigentlich wollten wir nur unser altes Klavier stimmen lassen. Eigentlich wollten wir unser altes Schätzchen gar nicht aus dem Haus jagen. Und doch freuen wir uns jeden Tag aufs Neue, dass wir nun ein Schweizer Prachtstück unser eigen nennen können.

Aber jetzt mal von vorn. Am 14. Mai 2012 war Martin Januschek auf Empfehlung meiner Klavierlehrerin bei uns, um unser Klavier zu stimmen. Das über einhundert Jahre alte Stück aus einer Hamburger Manufaktur hatten wir vor Jahren von einer älteren Dame „übernommen“. Eher als Möbelstück oder mal zum Darauf-Herumklimpern für die Kinder. Der Klavierstimmer, den wir bisher hatten, hatte schon beim letzten Mal arg geschwitzt und musste alle Tasten um einen Halbton tiefer legen. „Eigentlich lohnt sich das nicht mehr“, sagte er damals.

Meine Hoffnung, dass Martin Januschek nun ein milderes Urteil spricht, zerschlug sich. Aber anstatt sich stundenlang mit dem alten Ding zu beschäftigen oder gleich wieder kehrt zu machen, blickte er auf mein Ipad und sagte: „Wollen wir mal schauen, was es so gibt?“ Auf Ebay durchforstete er akribisch die Angebote und konnte wirklich zu jedem etwas sagen. Zwei Stunden, ein paar Tassen Kaffee und eine Packung Nussecken später hatte er’s: Ein Klavier der Schweizer Marke Wohlfahrt aus den 20er Jahren, frisch überarbeitet. „Mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Glücksgriff“, sagte er. Mutig, dachte ich nur. Mein Vertrauen zu ihm basierte ja noch ausschließlich auf der Empfehlung meiner Klavierlehrerin, aber beeindruckt durch so viel Zuversicht und Enthusiasmus meines Besuchers ging es weiter.

Die Ebay-Auktion war inzwischen ohne Angebote beendet. Noch am Abend habe ich die Mail an den Anbieter geschickt. Ein Telefonat und drei Tage später am Himmelfahrtstag stand der Transporter nach zwölfhundert Kilometern frühmorgens vor der Tür. Zwei supernette Leute, der Händler mit einem Kollegen, brachten uns unser neues Klavier herein und packten das alte zwecks Entsorgung in ihren Transporter zurück.

Unser Wohlfahrt-Klavier ist ein großer Spaß für uns alle. Dieses Klavier war wirklich ein Glücksgriff. Und weil wir uns durch Martin Januscheks Unterstützung ein Stück Schweiz nach Norddeutschland geholt haben, spiele ich mehr denn je – Herumklimpern der Kinder? Verboten!

Danke, Herr Januschek!“

Schön, gut und edel: Wohlfahrt-Klavier von 1927