Bechstein M, 2003-2013 ff.

Juni 2013

Im Süden Hamburgs lebt und wirkt der Konzertpianist und Klavierlehrer C. K. und nutzt dafür seit über drei Jahrzehnten seinen Bechstein-Flügel, Modell M, 180 cm. Dessen mechanische Substanz war 2003, als ich Herrn K. kennenlernte, schon ziemlich ausgespielt und gemäß gängigen Standards reif für eine Generalrenovierung. Diesen Flügel überarbeitete ich gründlich im Klang und in der Spielart, allerdings unter Beibehaltung der stark gebrauchten Substanz. Die erzielte Zufriedenheit damals war groß – aber wie lange würde das wohl gut gehen? Zehn Jahre später, im Juni 2013, sandte mir Herr K. einen Referenztext.


Zwischenzeitlich war ich oft vor Ort, mindestens einmal jährlich, eher öfter. Etliche durchgespielte Diskantsaiten mussten nach und nach ausgewechselt werden; immer wieder musste, je nach Wetterlage, wegen deutlicher Verstimmungsanfälligkeit gegengesteuert werden, manchmal klemmte auch was; aber mit schöner Regelmäßigkeit fand der Bechstein zu seinem individuellen Glanz zurück. Nebenbei kam auch stets Herrn K.s Arbeitsflügel, direkt neben dem Parade-Bechstein, in Pflege. Der war nicht ganz so mimosenhaft, dafür aber etwas schwieriger zu stimmen.

Im Laufe der Jahre erwuchs aus dem Kontakt zu C. K. eine nennenswerte Anzahl weiterer Kundinnen und Kunden, was mich sehr freut. Am meisten freut mich allerdings, dass der Bechstein-Flügel mit den alten Materialien auch zehn Jahre nach meiner Bearbeitung offensichtlich immer noch pianistisch nutzbar ist.

Diese eMail bekam ich im Juni 2013 von Herrn C. K.:

„Ich besitze einen Bechstein-Flügel 180, den meine Eltern im Jahre 1980 kauften, als klar war, dass meine Schwester und ich später einmal Musik studieren wollten. Die Jahre vergingen und hinterließen ihre Spuren am Bechstein – verursacht durch das viele Üben während des Studiums und später während der Tätigkeit als konzertierender Künstler. Auch der eine oder andere Klavierschüler sorgte dafür, dass das Instrument sich im Jahre 2003 insgesamt in einem recht beklagenswerten Zustand befand und ich mich auf die Suche nach einem Fachmann begab, der die fälligen Instandsetzungsarbeiten möglichst gut und nicht zu teuer bewerkstelligen konnte.

Nach längerem Suchen und verschiedenen Angeboten nahm ich den Tip eines befreundeten Klavierhändlers an und ließ von Martin Januschek den Bechstein begutachten. Schon beim ersten Kennenlernen erweckte er den Eindruck einer echten Leidenschaft, mein Instrument nach seinen Vorstellungen und damit wohl auch den meinen insbesondere klanglich nachhaltig gut herzurichten.

Das Ergebnis war überzeugend und seit dieser Zeit betreut Herr Januschek meine Instrumente und ich empfehle ihn gern weiter.“

Arbeitsambiente mit Bechstein M-180 bei Herrn C. K. in Hamburg
Besonders charmanter Nachweis individueller menschlicher Handarbeit: Das intarsierte „E“ im Namenszug der Tastenklappe steht schief

Anmerkung 2022: Herr K. ist seit geraumer Zeit leider schwer erkrankt.