Hier in den Bildern sehen Sie links das wohl bekannteste Mini-Klavier, das „Klaviano“ der Firma Manthey. Daneben das erwähnte Mannborg-„Pianochord“ im geschlossenen Zustand.
Im nächsten Bild sehen Sie ein Hebeglied des Manthey-Klaviano von schräg unten. Halbrechts ist die Stoßzunge zu erkennen, die den Hammer betätigt. Halblinks, das runde Holzstück (eine sog. „Puppe“), ist der Angriffspunkt des Drahtes, der von oben her kommt und von der Taste betätigt wird.
Dieser Angriffspunkt macht aus dem Hebeglied einen sehr langen Hebel. Drum muss auch die zugehörige Taste einen langen Hinterhebel haben, um den nötigen Hub zu erreichen. Und das wiederum führt dazu, dass bei Klavieren dieser Konstruktion der Tastenvorderhebel extrem kurz ist, was zu einem schwer dosierbaren und sehr unausgewogenen Spielgefühl führt. Hier ein Blick auf die Tasten des Klaviano:
Und hier zum Vergleich ein Blick auf die Tasten des Mannborg-Pianochord. Die haben gar keine Hinterhebel. Aber die Vorderhebel sind deutlich länger als beim Manthey, insbesondere für die weißen Tasten, die beim Spielen oft weit hinten gedrückt werden. Die so erreichte Spielart lässt sich wesentlich besser kontrollieren.
Das Mannborg-Klavier hat, wie gesagt, unten zusätzliche Phantomtasten eingebaut, die von oben, von den Tasten her, vorn durch Druck betätigt werden. Und dort wirken dann auch die oben fehlenden Hintertasten und betätigen die Hebeglieder an einem wesentlich kürzeren Hebel-Angriffspunkt, ähnlich wie bei einem normal großen Klavier.
Diese Bauart ist, wie gesagt, wesentlich aufwändiger, da sie mehr bewegliche Teile benötigt. Aber das zahlt sich dort aus, wo es letztlich entscheidend ist: beim Klavierspielen. Was ja der Zweck von allem ist.