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Das Grotrian-Gimmick für Klavier-Pedale

Jedes Piano hat Pedale. Beim Flügel sieht man hinter den Pedalen Stangen, die die Kraft nach oben zur Mechanik übertragen. Bei aufrechten Klavieren geschieht die Kraftumlenkung im Inneren hinter der unteren Vorderwand (dem „Unterrahmen“). An den Pedalen sind hinten wippende Hebel angebracht, die zur Seite führen und dort senkrechte Stößer betätigen. Diese Stößer wiederum beeinflussen im oberen Bereich des Klavieres Teile der Mechanik, und damit den Klang.

Das muss natürlich funktionieren, und zwar möglichst störungsfrei und ohne Klappern, Quietschen und Schaben. Was oft gar nicht so einfach ist bei einem Gestänge mit sechs oder mehr beweglichen Verbindungen.

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Nochmal: Tastenvorderhebel

Vielleicht wundern Sie sich, weshalb ich dieses Thema wichtig finde.

Die Bedeutung der Tastenhebellänge für die Güte der Spielart wurde sehr lange vernachlässigt. Etliche renommierte Markenfabrikate hatten jahrzehntelang erstaunlich kurze Tasten, z. T. gilt das auch heute noch. Desweiteren hatten während der gesamten DDR-Zeit die meisten der dort produzierten Klaviere sehr kurze Tasten. Und später setzte sich dieser unvorteilhafte Trend viele Jahre lang bei den Digitalpianos fort.

Gönnen Sie sich selbst mal eine kleine Demonstration: Spielen Sie auf Ihrem Klavier oder Flügel einen H-Dur-Akkord. Sie werden gleich merken: Das geht ganz prima. Denn da drücken Sie die Tasten H-Dis-Fis-H jeweils ganz vorn, und demgemäß dort wo sie ihr Norm-Spielgewicht von jeweils ca. 50g haben. Aber Sie wissen wie ich: H-Dur kommt recht selten vor. Nicht nur wegen der fünf Kreuze …

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Nachtrag zum Klavier mit Untertasten-Mechanik

Unten nun noch zwei Bilder zum Vergleich. Das erste Bild zeigt das kleinste mir bekannte Yamaha-Klavier. Es ist 100 cm hoch – und würde da mit der Höhe konsequent geknausert werden, so könnte man sogar noch ca. zwei bis fünf Zentimeter abzwacken. Aber warum sollte man? Eher könnte es sinnvoll sein, das Klavier etwas von unten her aufzubocken. Dann bekommt es klanglich mehr Luft, und der arg niedrige Tastentisch wird auch für langbeinige Spieler nutzbar.

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Ein Klavier mit Untertasten-Mechanik

Normal gebaute Klaviere, bei denen die Mechanik im Innern des Gehäuses hinten auf den Tasten steht, gibt es ab einer Höhe von etwa 100 cm. Doch es gab Zeiten, da konnten die Klaviere gar nicht „klein“ genug sein, und da waren 100 cm Höhe noch zu viel. Obwohl doch eigentlich die Höhe für die Platzbeanspruchung kaum eine Rolle spielt.

Es wurden etwa seit den 1930er Jahren Klaviere mit nur etwa 90 cm Höhe gebaut. Für deren Mechanik musste man sich dann was Neues einfallen lassen: Man baute sie im Gehäuse unterhalb der Tasten ein, und die Tasten wurden dann mittels starker Drähte oder Holzstängel, so genannter „Trakturen“, nach unten zur Mechanik hin gekoppelt. Der damit verbundene bauliche Zusatzaufwand war beträchtlich. Und wenn später mal Service-Maßnahmen nötig waren, konnten diese Winzlinge regelrecht zum Albtraum werden; denn schon manche kleine Arbeit an irgend einem Ton konnte mit aufwändigen Demontage- und Montagearbeiten verbunden sein, und für die Kundinnen und Kunden mit unerwartet hohen Kosten.

Heute hatte ich ein solches Klavier zu stimmen, eines von „Mannborg“ aus Leipzig, gebaut ca. 1936.

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Neuer Hammerfilz für Bechstein A

In der Tat, meine Krankenkasse hat alles wieder gut gemacht. Ist schon fast wieder vergessen…

Nun also, wie angekündigt: Ein Bechstein-Flügel Typ A hat neu befilzte Hämmer bekommen. Das ist schon eine der aufwändigeren Angelegenheiten, die gut überlegt sein will, denn alles in allem kostet das einen durchaus vierstelligen Euro-Betrag. Wenn aber die Substanz des Instruments stimmt, wie im aktuellen Fall, dann schmeckt und genießt man am Ende, wenn alles geschafft ist, jeden Cent davon.

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Ein aufregendes Wochenende liegt hinter mir

Aus dem Chor, in dem ich mitsinge und mitgestalte, zog sich ein geschätztes und musikalisch kompetentes Mitglied zurück. Das beunruhigte mich, und nicht nur mich, bis Montag. Dann hatten wir Chorprobe, die erste im neuen Jahr. Es wurde eine unerwartet gute Probe mit viel Power, viel Mut, und einem gut gelaunten Chorleiter mit Schwung und guten Ideen.

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KONZERTKLAVIER J&P SCHIEDMAYER

Der Name Schiedmayer zählt zu den ältesten und den besonders klangvollen im deutschen Tasteninstrumentenbau. Firmen aus diesem Familiengeschlecht gab es seit dem 18. Jahrhundert in etlichen Städten Süddeutschlands, in Sachen Klavierbau insbesondere in Stuttgart. Die „Schiedmayer Pianofortefabrik“ wurde von Julius und Paul Schiedmayer 1853 gegründet, also sinnigerweise in dem Jahr, als auch Steinway, Blüthner und Bechstein anfingen. Heute gibt es diese Firma, wie sehr viele andere, leider nicht mehr. Doch genoss sie in ihrer Zeit einen hervorragenden Ruf für erstklassigen Klang und sehr gute Verarbeitungsqualität.

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